Auch mit der Regenbogenklasse der Christian Morgenstern Grundschule aus Herrsching machten wir uns 2 Tage später als die Ammerseeklasse auf den Weg zum Kienbach, an der Mündung zum Ammersee, um auf Forschungsreise zu gehen. Auch hierbei waren Jahrgangsstufe 1 und 2 gemischt. D.h. in dieser Klasse wurde ebenfalls darauf geachtet, dass bei der Gruppenaufteilung immer ein Kind dabei war, das lesen und schreiben konnte, um die Arbeitsaufträge erfüllen zu können.
Der erste Teil des 1. Tages fand in der Klasse statt. Hier gab es eine Einführung in das Thema Natur– und Umweltschutz, sowie der Artenvielfalt und die Wichtigkeit diese zu erhalten. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit erst einmal zu sagen, was sie zu diesen Themen alles wussten.
Was ist Natur- bzw. Umweltschutz?
- Die Natur soll geschützt werden.
- Die Bäume produzieren Luft.
- Bäume sind für uns lebenswichtig.
- Sie wandeln das Gas von den Autos um, in Luft die wir brauchen. Das ist wie zaubern.
- Auch die Büsche machen das so wie die Bäume.
- Die Lebensmittel kommen auch aus der Natur.
- Und Wasser brauchen wir auch zum Leben.
Was könnte Vielfalt oder Artenvielfalt bedeuten?
- Ganz viele verschiedene Tiere.
- Auch wir sind alle verschieden.
Einige spielerischen Einlagen, sollten den Schülerinnen und Schülern helfen, ein Verständnis für Artenvielfalt zu entwickeln: Nennt unterschiedliche Kräuter, unterschiedliche Gemüse- und Obstsorten => Obstsalat-Spiel
Diese Klasse hatte ebenfalls angefangen das Thema Wasser durchzunehmen: Warum ist Wasser für uns wichtig? Was lebt alles im und am Wasser? Was kann man tun, damit das Wasser sauber bleibt? Dass Wasser für uns, den Tieren und den Pflanzen lebensnotwendig zum Leben ist, hatten wir zu Anfang schon besprochen.
Daraufhin gab es eine kurze Einführung in Moderne Medien. Was ist der Unterschied zwischen einem Handy und einem Smartphone? Herr Beck hatte ein altes grünes Telefon, zwar nicht mehr mit Wählscheibe, sondern mit Tasten. Aber es wurde deutlich, dass man früher (noch bis vor 15 Jahren) mit diesem Gerät nur telefonieren und sich dabei nicht überall hinbewegen konnte. Wir arbeiteten gemeinsam heraus, dass ein Smartphone im Gegensatz zu einem Handy viel mehr Funktionen hat, und somit einen kleinen Computer darstellt. Neben dem Telefonieren und SMS verschicken, hat man beim Smartphone Zugang zu Informationen aus aller Welt. Man kann schauen, wie das Wetter morgen wird, kleine Filme drehen und ansehen, fotografieren und ein Fotoalbum bearbeiten, Spiele spielen und in soziale Netzwerke eintreten. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt von vielen anderen Funktionen.
Und spielt ihr manchmal zu Hause mit einem Smartphone oder am Computer?
- Uhrzeitspiele
- Blinde Kuh
- Ein Spiel mit Baggern
- Ich darf aber nur 1/2 Stunde spielen.
Danach gab es eine kurze Einführung in die Tablet PC, um uns auf den Weg zum Kienbach am Ammersee machen zu können. Auf dem Weg konnten die Schülerinnen und Schüler auf der GPS App schauen, wieviel Strecke wir zurückgelegt hatten. Vor Ort machte sich jede Gruppe mit ihren Arbeitsauftrag auf, einen für sie passenden Ort zu finden, den sie erkunden wollten.
Der 2.Tag begann wieder in der Klasse. Hier hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit ihr erarbeitetes Material über den Blogeintrag im Internet zu sehen und in Gruppenarbeit zu ergänzen. Die Jüngeren bekamen von Herrn Beck die Aufgabe den Weg von der Schule zum Kienbach zu malen.
Die anderen konnten ihre Gedichte mit Elfchen ergänzen.
Draußen bekamen die Kinder die Aufgabe ihre Kunstwerke, falls noch vorhanden, zu erneuern oder evtl. neue zu gestalten und sich an ihrem Ort eine Bewegung für dieses Kunstwerk zu überlegen. Es entstand ein richtiger Bewegungsparcours, bei dem uns wirklich warm wurde.
1.Gruppe: Wilder Wolf
Die Gruppe Wilder Wolf nannte ihren Ort „wilder Ort“. Sie beschrieben ihn „an der Brücke rechts vorbei an der Laterne und dann an einem Baumstamm am Kienbach“. Ihr GPS Gerät zeigte 1,53 km von der Schule bis zu diesem Ort an. Sie entdeckten „Haselnuss, Kirsche, Ahorn, Esche, Efeu, Löwenzahn, Himbeere“.
Ihrem Kunstwerk setzten sie noch eine Mütze auf. Es war „der Zauberer, der hier wohnt“. Bei ihrem Spiel musste ein Wächter vor dem Zauberer aufpassen, dass keine Stöcke vom ihm gestohlen wurden. Schwierig war es, wenn von mehreren Seiten Diebe kamen.
2.Gruppe: Kienbach Entdecker
Die Kienbach Entdecker nannten ihren Ort „Baum am Kienbach“. Nach ihrer Beschreibung liegt der Ort „wo der Kienbach in den Ammersee fließt.“ Nach ihrer GPS Anzeige benötigten sie von der Schule bis zu diesem Ort 1,61 km. Ihr Baum war eine „Buche und Efeu“. Ihre Bewegungen waren 1) sich in die Grätsche zu stellen und das Gewicht von einem Bein zum anderen zu verlagern und 2) eine Art stampfende Wanderbewegung auf der Stelle.
In ihr Kunstwerk bauten sie u.a. Dinge ein, die eigentlich nichts in der Natur zu suchen haben, wie z.B einen Kronkorken und ein altes Feuerzeug.
3.Gruppe: Die Waldforscher
Das „Inseltor“ wurde dieser Ort der Waldforscher genannt. Nach ihrer Beschreibung nach liegt der Ort „zwischen dem See und dem Kurparkschlösschen am Fluss“. Sie entdeckten eine Weide und eine Trauerweide. Ihr Bewegungsspiel lehnte sich an ihr Kunstwerk an. Eine Gruppe sollte im inneren Kreis entlang gehen, eine andere Gruppe außerhalb vom Kreis. Damit wir nicht das schöne Kunstwerk zerstören, machten wir außerhalb dessen zwei Kreise, die wir entgegengesetzt laufen ließen.
4.Gruppe: Die Natur Forscher
Sie nannten ihren Ort den „rauschenden Baum“ und beschrieben den Weg dorthin „an der großen Weide am Bach hinter einem Busch und hinter dem Busch ist eine Mülltonne.“ Bei der Weide handelte es sich um eine „Trauerweide“ außerdem entdeckte sie noch „eine Esche und Brennesseln“. Und „das Spiel heißt: Spring über den Stock.“
„Es war einmal ein rauschender Baum, dieser Baum war ganz traurig, weil er keinen Namen hatte. Doch eines Tages kamen zwei Kinder, die ihm einen gaben.“ Als Bewegungseinlage legten sie 2 Stöcke mit einem Abstand von einem Meter in den Steinstrand. Zwei Kinder bildeten ein Tor aus Weidenzweigen. „Auf die Plätze fertig los…“ das Tor wurde geöffnet, die Kinder der Klasse konnten losrennen und von einem Stock zum anderen springen.
5.Gruppe: Die wilden Wölfe
Ihren Ort nannten die wilden Wölfe die „Bäume Veranda“. Sie beschrieben den Ort mit „hier ist ein toller glatter Baum“. Die Gruppe meinte, dass es sich um „eine Trauerweide handelte, was von der Blattform auch dafür sprach. Allerdings hingen die Blätter nicht so herunter, wie sie es normalerweise bei einer Trauerweide tun. Deshalb wird es sich wohl doch um eine andere Weideart gewesen sein. Außerdem fanden noch eine Esche. Nach ihrer GPS Anzeige benötigten sie von der Schule bis zu diesem Ort 2,38 km. Als Bewegung schlugen sie das Balancieren und das Klettern auf diesem Baum vor, sowie sich auf dem liegenden Stamm stehend als Baum im Wind zu bewegen. Ihr Spiel war vom Ende der Weide so weit wie möglich Steine in Richtung See zu werfen. Ihre Präsentation untermalten sie noch mit: „Der Sommer ist vergangen, der Herbst hat begonnen, die Blätter werden bunt.“
Ihre Kunstwerke bestanden aus Zweigen, Blättern und Steinen vor diesem Baum.
6.Gruppe: Rosenblüte
Die Gruppe Rosenblüte nannte ihren Ort „himmlisches Blatt“. Sie entdeckten „Efeu, eine Eiche, Kellerasseln, Blattläuse, Eichel, Ente, Algen, Eichhörnchen“. Ihr Gedicht: „Himmelsblatt grün und schön, Monster mag es gern.“ Neben den zwei Kunstwerken am Boden, hängten sie auch noch Efeu in den Baum hinein. Bei ihrem Spiel sollte jedes Kind über einen Eichblatthaufen springen.
7.Gruppe: Blatt Forscher
Die Blatt Forscher gab ihrem Ort den Namen „Eichel“. Sie beschrieben ihn mit „4 Sträuchern, ein Efeu und er ist am Ammersee“. Sie entdeckten „Efeu, Eiche und Kiefer“. Ihre Spielidee war „ein schönes Versteckspiel“. Zu ihrem Kunstwerk, das auf dem 2.Bild zu sehen ist, erfanden sie ein Gedicht: “ Das ist unser Haus, es hat vier Büsche und hat viele Gänge.“ Einer von den Sträuchern war ein Rosenstrauch. Von dort holten sie sich die Hagebuttenfrüchte für ihr 2.Kunstwerk.
Zudem war ihre Bewegung , als Ente in der Hocke durch das Gebüsch um das Kunstwerk herum zu watscheln. Das hat ganz schön aufgewärmt.
Zu der Rückmeldung von den Kindern kamen wir nicht mehr. Herr Beck fragte sie ein paar Tage später zu Beginn des Unterrichts.
Was hat euch gefallen?
- Es war toll.
- Die Spiele haben Spaß gemacht.
- Das Bauen hat Spaß gemacht.
Was hättet ihr euch noch gewünscht?
- Ich fand es schwierig mit dem Tablet zu fotografieren, eine Kamera wäre für mich leichter gewesen.
- Ich wäre gerne noch über den Bach gegangen.
- Ich mochte es nicht, wenn die anderen immer kamen und guckten.
Für Herrn Beck war es bei der Nachbesprechung auffallend, mit welcher großer Aufmerksamkeit die Kinder sich die Inhalte auf der Webseite anschauten und vorlesen ließen.
Spannend für mich war es, mit zwei unterschiedlichen Klassen innerhalb einer Woche an den gleichen Ort zu gehen. Die Entdeckungen der Kinder waren ganz unterschiedlich und die Präsentationen sehr vielfältig. Von den Spuren der Parallelklasse war eigentlich nichts mehr zu erkennen.
Vielen herzlichen Dank an Herrn Beck für die kooperative Zusammenarbeit und die Unterstützung der uns begleitenden Mütter.
Und vielen Dank an euch Schülerinnen und Schüler der Regenbogenklasse für’s Mitmachen und Mitgestalten. Es war mir eine Freude bei euch zu sein 🙂
Weiterführende links:
Natur- und Umweltschutz, Artenvielfalt (Biodiversität):
http://www.umweltschutz-tipps.de/was-ist.html http://www.naturdetektive.de/17996.html
http://www.bpb.de/gesellschaft/umwelt/dossier-umwelt/61283/bedeutung
http://www.wasistwas.de/archiv-natur-tiere-details/das-internationale-jahr-der-artenvielfalt.html
Moderne Medien:
http://www.kindergesundheit-info.de/themen/medien/mediennutzung/kinder-und-medien/
https://www.novitas-bkk.de/_daten/dokumente/service/nov_ratgeber_medien.pdf
Interessant was ihr so entdeckt habt. Eure Kunstwerke gefallen mir.