Auf der Bleick
Vom freundlichen Forsthaus Unternogg
wo Könige einst Rast gemacht
hat mich das Königssträßle bald
ins stille Ammergebirge gebracht
Stetig gehts nun einen Waldweg hinauf
am Sauloch vorbei zum Lähnbachhaus
dort mach ich den Rucksack zum ersten Mal auf
und pack eine kräftige Brotzeit aus
Weiter marschier ich nun steil bergan
dann wieder eben durch ein verzaubertes Moos
die Nebelstimmung erinnert daran
mit alten Geschichten wurden wir groß
Ein letzter Anstieg und der Wald weicht zurück
mit schnellen Schritten schnauf ich hinauf
kein Wölkchen am Himmel zu meinem Glück
welch herrliches Panorama tut sich nun auf
Die Allgäuer Berge nach Westen sich ziehen
und als letzten Gipfel ganz hinten
wo Kondensstreifen in die Ferne fliehn
erkenn ich den spitzschlanken Grünten
Der Blick sich dann nach Osten wendet
übers Hörnle hinweg und zum Staffelsee
oder nach Norden wo ein Turm uns das Fernsehen sendet
vom Hohen Peißenberg seiner Höh
Und ganz nah an den Bergen liegt die heilige Wies
der Klepperfilzsee als dunkles Auge daneben
es ist wie ein Abbild vom Paradies
wie dankbar bin ich doch hier zu leben
Aus Lyrisches Menu: Naturgedichte und Landart-Arbeiten, 2014 Bauer Verlag. Mehr von und über Hans Schuetz finden sie auch hier
Die Hohe Bleick, der Gipfel, dem dieses Gedicht gewidmet ist, findest du hier: